Die Freude bei den Frauen aus verschiedenen Teilen des Berner Oberlandes war gross, dass der Drahtherz-Kurs durchgeführt werden konnte. Nach der herzlichen Begrüssung und einer kurzen Einführung durch die Kursleiterin wurde mit der Materialvorbereitung begonnen. Ehrlich gesagt, konnte ich mir vorerst kaum vorstellen, dass aus dem doch recht grossen und etwas sperrigen Stück «Hühnergitter» so schöne Herzen entstehen sollten, wie die von Anni mitgebrachten Beispiele. Wie alle anderen, konnte ich mich allerdings dem unerschütterlichen Optimismus und den motivierenden Worten der Kursleiterin nicht entziehen. Rasch war klar, dass jedes der entstehenden Herzen, auf seine Art schön sein würde. Als Erstes wurden wir angewiesen, die beiden Herzkammern zu gestalten. Anni zeigte es vor und erklärte uns, auf was es speziell zu achten galt. Anschliessend folgte das doch nicht ganz einfache «Zusammenbauen» der Herzen. Letztendlich wurde eine LED-Lichterkette installiert, welche das Herz buchstäblich zum Strahlen brachte. Wenn Anni während der Instruktion der einzelnen Schritte wegen dem Mundschutz die Brille anlief und es sie ablegen musste, machte das nichts. Auf seine zweifellos riesige Erfahrung in der Herzen-Produktion zurückgreifend, meinte es dann lachend: «I gsehs zwar nid, aber i gschpüres» Den laufend folgenden Anweisungen nachkommend, rissen, schnitten, drückten, falteten und werkelten wir also am Drahtgeflecht herum, bis es tatsächlich eine schöne Herzform angenommen hatte. Während Wartezeiten konnte der vorgebohrte Fuss, die Metallstange, sowie das Dekomaterial vorbereitet werden. So entstanden zehn wunderschöne und individuelle Herzen. Ob etwas grösser, kleiner, länglicher, dicker, bauchiger, eleganter oder unregelmässiger – jedes der gefertigten Herzen ist gemacht, um Licht und Freude in die bevorstehende Adventszeit und in die Häuser der Erschafferinnen zu bringen.